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FöKuHei besichtigt aktuelle Projekte am anderen Ende des Sees.

Freitag, 30 Mai.2014

Abfahrt 8:00 Uhr

Nachdem die erste Architekt(o)ur vor 2 Jahren auf eine sehr positive Resonanz getroffen ist, plant der Förderkreis für Kultur und Heimatgeschichte e.V. Gottmadingen eine Neuauflage mit einer Fahrt nach Vorarlberg mit einem Abstecher in den Bregenzerwald. Immer wieder verblüffen die Architekten dieser Region die Fachwelt mit „neuen“ Ansätzen bzw. dem Übersetzen von Traditionellem in die heutige Zeit und aktuelle Ansprüche umsetzend. Die weltweit einzigartige Fülle  herausragender Architektur wird weiter verdichtet. So stehen bei der Fahrt am Freitag, 30. Mai Objekte auf der Liste, die in den letzten 1-2 Jahren fertiggestellt wurden.

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Zunächst steht das Bürogebäude 2226 in Lustenau zur Besichtigung an. Es beherbergt seit Herbst letzten Jahres den Stammsitz des weltweit agierenden Büros Baumschlager Eberle. Das monolithische Gebäude mit den Außenmaßen 24x24x24 m besticht durch seine klare, einfache Formensprache, besteht aus massiven Außenwänden aus 75 cm dicken gemauerten Außenwänden, innen und außen verputzt mit reinem Kalk von der Kanisfluh aus dem Brgenzerwald, funktioniert ohne Heizung, ohne Kühlung, ohne mechanische Lüftung, nutzt die Abwärme der Nutzung, von der Kaffeemaschine über den Computer bis zur Körperwärme der Mitarbeiter, mit gesicherten Temperaturen von 22-26°C, daher auch der Name des Projekts. Hohe Räume, reduzierte, aber maßvolle Befensterung, über eine Co2-Messung gesteuerte Lüftungsflügel sorgen dafür, dass im letzten Sommer bei Außentemperaturen von an die 40°C im Gebäude ein „Wohlfühl-Klima“ herrschte. Es liegt die Zusage vor, dass das Haus auch von innen besichtigt werden darf und auf die Besucher wirken kann. 

Das neue Landesmuseum Vorarlberg in Bregenz, eröffnet im Juni 2013, entworfen und geplant von den ortsansässigen Architekten Cukrowicz und Nachbaur, ist voraussichtlich eine weitere Anlaufstation der Tour. 2008 konnte das damals noch weitgehend unbekannte junge Architekturbüro den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden und durfte den Entwurf auch realisieren. Das neue Haus setzt sich aus dem zu erhaltenden Verwaltungsbau der ehemaligen „Bezirkshauptmannschaft“, einer 2-geschossigen Aufstockung darauf und einem Neubauteil zum Kornmarktplatz, von dem das Museum auch zugänglich ist. Alt und neu sind komplett in weiß gefärbt, so dass sie zusammen als Einheit wirken. Die neuen Wände sind mit wenigen Fenstern markiert, fallen aber durch ein Detail auf der Aussenseite sofort auf: mit den Künstlern Manfred Alois Mayr und Urs Beat Roth wurde ein Ornament entwicklet und auf die Außenhülle platziert, das an Blumen erinnert, oder auch an eine Kletterwand oder an Sand- oder Puddingformen. Es sind tatsächlich Abdrücke von PET-Flaschen-böden, die erhaben aus der Betonfassade heraustreten und der Fläche einen textilen Ausdruck verleihen. Höhepunkt im Inneren ist ein ganz in schwarz ausgekleideter Raum auf der obersten Ebene, der sich mit einem riesigen Panoramafenster zum See hin öffnet und den Blick auf den vorarlberger Anteil des Bodensees rahmt.

Weiter führt die Fahrt in den Bregenzerwald, genauer nach Andelsbuch. Ebenfalls im Juni 2013 wurde dort ein neues Gebäude eingeweiht, das vom Graubündner Architekten Peter Zumthor entworfen wurde. Der „werkraum“ ein Zusammenschluss verschiedenster Handwerksbetrieb aus dem Bregenzerwald, hat sich hier eine Ausstellungs“vitrine“ bauen lassen. Hier werden die Produkte der Handwerker gezeigt und verkauft, hier finden Ausstellungen statt, werden Vorträge und workshops angeboten und die vielfältigen Aktivitäten der Gruppe zusammengefasst. Der Entwurf Zumthors erinnert etwas an die Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Berlin. Eine in großen Teilen gläserne Kiste mit weit auskragendem Dach mit starkem, breitem Dachrand steht direkt an der Hauptverkehrsstraße durch den Bregenzerwald. Die Konstruktion ist ganz aus Holz, runde Stützen im Inneren tragen das schwer wirkende Dach, alles in dunklen bis schwarzen Farben gehalten.Trotz seiner starken eigenen Präsenz, bildet es eine gut bespielbare Hülle für den eigentlichen Zweck, die Konzentration gilt dem Inhalt, den ausgestellten Handwerksobjekten.

Ob das letzte für die Tour geplante Objekt besichtigt werden kann, steht noch nicht sicher fest: der Islamische Friedhof in Altach in der Rheinebene. Vom Architekten Bernardo Bader geplant, hat die aus rot eingefärbtem Sichtbeton errichtete Anlage in kurzer Zeit mehrere Architekturpreise bekommen, darunter einen von fünf weltweit vergebenen Aga-Khan-Preisen für Islamische Architektur. Es ist neben Wien der einzige Ort dieser Art in Österreich und zollt der auch im Vorarlberg immer stärker vertretenen Glaubensgemeinschaft ihren Respekt.

Wer sich für diese Architekt(o)ur 2014 interessiert, sollte sich bitte baldmöglichst anmelden. Der Unkostenbeitrag für Busfahrt, Eintritte und Führungen liegt bei ca. 60-80,- €/Person. Abfahrt in Gottmadingen am Feuerwehrhaus ist um 8.00 Uhr. Anmeldungen/Anfragen telefonisch bei Bernd Gassner  0171 2612963 oder per mail bgassner.architekt@web.de oder direkt online unter: Online Anfrage

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