sliderveranstaltungIRENE HAGENLOCHER GEB. GRAF (1912-1987) – ein Gottmadinger Frauenleben in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts

(1912-1987) – ein Gottmadinger Frauenleben in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts

Bildervortrag anhand historischer Fotos aus dem Familienalbum der Irene Hagenlocher, gefolgt von der filmischen Dokumentation „Sie kann ja nichts für ihren Vater“ (30min.) des Regisseurs Hermann Abmayr. Anschließendes Gespräch mit Tochter Ingrid Hagenlocher-Riewe über ihre Eltern. Moderation: Inga Pohlmann

Ältere Gottmadinger werden sich noch an sie erinnern: Irene Hagenlocher, inoffizielle Chefin des traditionsreichen Bahnhofshotels, das ihrem Bruder Herbert Graf gehörte und in jüngerer Zeit zum neuen Rathaus umgebaut wurde. Gleich neben dem Bahnhofshotel (vormals „Oberer Sternen“) steht heute noch ihr Elternhaus, die „Villa Graf“, wo sie mit vier Schwestern und drei Brüdern eine unbeschwerte Jugend erlebte. Nach Jahren der Ausbildung in Oberkirch, in Freiburg und in der Schweiz heiratete sie im Sommer 1939 den damals bei der Grenzpolizei in Singen, später in Koblenz und Stuttgart stationierten SS- und Gestapo-Mann Alfred Hagenlocher (1914-1998), mit dem sie vier Kinder hatte.

Der Film dokumentiert die Bestrebungen der ältesten Tochter Ingrid Hagenlocher-Riewe, in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte „Hotel Silber“, dem einstigen Gestapo-Hauptquartier in Stuttgart, die dunkle Vergangenheit ihres Vaters während der NS-Zeit aufzuklären. Dieser hatte sich während seiner jahrelangen Lagerhaft nach 1945 als Künstler „neu erfunden“ und betätigte sich nach der Entlassung als Kunstexperte, Sammler und Ausstellungsmacher, zuletzt als Direktor der Städtischen Galerie Albstadt. Er wirkte nicht nur als Präsident der „Hans-Thoma-Gesellschaft“ in Reutlingen, sondern auch als Vorsitzender der „Otto-Dix-Stiftung“. 1994 wurde er mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Die Idee zu einer Gottmadinger Veranstaltung mit Ingrid Hagenlocher-Riewe als Zeitzeugin stammt von Roland Huber, der wenige Wochen vor seinem Tode einer Filmvorführung der Stiftung Museum Haus Dix, moderiert von Anne Overlack, in Öhningen beiwohnte. Damals entspann sich ein ungemein angeregtes und intensives Gespräch zwischen den Anwesenden, worauf wir auch am 8. November hoffen.

IRENE HAGENLOCHER GEB. GRAF (1912-1987) – ein Gottmadinger Frauenleben in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts

Schreibe einen Kommentar