Zum wiederholten Mal, aber jedesmal auf neuer Entdeckungstour, lädt der FöKuHei Gottmadingen alle Interessierten ein, ans andere Ende des Bodensees mit zu fahren.
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Das Kunsthaus Bregenz, dem weltweit hoch geschätzten Veranstaltungsort für eitgenössische Kunst, präsentiert in einer von ihm selbst kuratierten Ausstellung den Architekten des Hauses: Peter Zumthor. Der als äußerst eigenwillig und kompromisslos bekannte Planer, zeigt seine Art zu arbeiten, zu denken, zu entwerfen. Zumthors Welt, in Anspielung an Sofies Welt von Jostein Gaarder, dem berühmten Buch zur Philosophiegeschichte, heißt die Ausstellung. In Kurzfilmen bespricht er die Plätze und Bedingungen seiner Projekte. Neben dem Kunsthaus Bregenz (1997) und der Therme Vals (1996) zählen das Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln (2007) und das Haus für den werkraum Bregenzerwald in Andelsbuch (2015) zu den bekanntesten Werken des 2009 mit dem Pritzker-Preis, dem bedeutendsten Architekturpreis der Welt, für sein Lebenswerk ausgezeichneten Architekten. Eine Führung durch die Ausstellung wird das Ganze vertiefen.
Peter Zumthor wurde 1943 in Basel geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Möbelschreiner in der Werkstatt seines Vaters sowie als Gestalter und Architekt an der Kunstgewerbeschule Basel und am Pratt Institute, New York. 1978 gründete er sein eigenes Architekturbüro in Haldenstein, Graubünden, wo er bis heute lebt und arbeitet. Er hatte zahlreiche Gastprofessuren unter anderem am Southern California Institute of Architecture, SCI-Arc, Los Angeles, 1988; an der Technischen Universität München, 1989; und an der Graduate School of Design, GSD, Harvard University, Boston, 1999.Von 1996 bis 2008 hatte er eine Professur an der Accademia di architettura, Università della Svizzera Italiana, Mendrisio. www.kunsthaus-bregenz.at
Nach dem Mittagessen, geht die Fahrt weiter nach Krumbach, einer kleinen Gemeinde im westlichen Bregenzerwald, die sich in den letzten Jahren, ebenfalls durch ein besonderes Engagement in Sachen Architektur, weit über die Region hinaus einen Namen gemacht hat. Sei es das Projekt bus stop, bei dem die Gemeinde Architekten aus der ganzen Welt eingeladen hat ein Bushalte-Häuschen zu entwerfen, herausgekommen sind 7 eigenwillige, total unterschiedlich gebaute kleine Kunstobjekte, sei es die neu gestaltete Ortsmitte mit neuem Gemeindehaus oder zuletzt die kleine Kapelle Salgenreute, ein von den Anwohnern initiierter und finanzierter, schindelverkleideter Holzbau, der in seiner Schlichtheit und perfekten Ausführung ein Ort der Ruhe und Andacht geworden ist. Im Rahmen eines ca. 2-stündigen Spaziergangs durch den Ort wird Herr Klaus Riedl Krumbach und seine Besonderheiten vorstellen.
Auf der Architekt(o)ur des Förderkreises für Kultur und Heimatgeschichte e.V. Gottmadingen nach Bregenz und Krumbach waren die über 20 TeilnehmerInnen zunächst auf den Spuren des Schweizer Architekten und Pritzker-Preisträgers Peter Zumthor unterwegs. Bestens eingeführt von Christoph Jungblut war (und ist) im Kunsthaus Bregenz eine Ausstellung zu bestaunen, die von Peter Zumthor kuriert wurde und zeigt, was ihm persönlich und als Inspiration für seine Arbeit wichtig ist. Dabei werden keine Pläne oder Gebäude oder Modelle gezeigt, das Kunsthaus, ein Meilenstein im Werk des Architekten, steht als begehbares Modell und Ausdruck seiner Positionen direkt zur Verfügung. Im Erdgeschoss ist eine Bühne aufgebaut, auf der Diskussionen, Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen stattfinden, in den Geschossen darüber sind Fotos von Helene Binet, eine Klanginstallation, die Sammlung eines Antiquariats und im obersten Stock ein künstlicher Garten aus vielerlei gesammelten und gefundenen Objekten, alle zu floralen Elementen zusammengefügt, zu sehen und zu begehen.
In Krumbach, einer kleinen Gemeinde im Bregenzerwald, wurde bei einem Spaziergang durch den Ort sichtbar, was in einem dörflichen Gemeinwesen entstehen kann, wenn ein überzeugter und überzeugender Bürgermeister und Gemeindesekretär Eine Dorfentwicklung zusammen mit den Einwohnern angeht und Vertrauen in die Beteiligten, einschließlich der beauftragten Architekten hat. Die aus einer Stammtischidee resultierende Aktion Bus.Stop, bei der 7 Bushaltehäuschen von Architekten aus aller Welt entworfen wurden (Honorar war eine Woche Urlaub im Bregenzerwald) und diese Idee so positiv aufgenommen wurde, dass letztlich einheimische Handwerksbetriebe die Ausführung auf ihre Kosten übernahmen. Diese Aktion brachte dem Dorf weltweite Aufmerksamkeit und entsprechend viele neue Gäste. Ebenfalls aus einer Bürgerinitiative heraus entstand die Kapelle Salgenreute des Krumbacher Architekten Bernardo Bader. Ein Kleinod, das ebenfalls hohe Anerkennung, nicht nur in Fachkreisen genießt. Auf dem Foto ist der Gemeindesekretär Klaus Riedl zu sehen, der mit viel Engagement und Insiderwissen und -stories die über 20 TeilnehmerInnen der Architekt(o)ur des Förderkreises für Kultur und Heimatgeschichte e.V. Gottmadingen bestens informierte und unterhielt.