FÖKUHEI - Seine Geschichte
Am 26.November 1986 wurde der "Förderkreis für Kultur und Heimatgeschichte
Gottmadingen e.V." (kurz: FÖKUHEI) auf Initiative der Gemeinde Gottmadingen
gegründet.
Der damalige Bürgermeister Hans Jürgen Schuwerk und sein Gemeinderat hatten
bei der Besetzung der Vorstandsposten eine glückliche Hand und konnten für diese
Aufgabe neun Bürgerinnen und Bürger gewinnen, die sich für den Aufbau dieses
neuen Vereins begeisterten.
Den Verein für Gottmadingens Bürgerinnen und Bürger interessant zu machen,
war eine der ersten Aufgaben des Vorstandes und so zählte der FÖKUHEI schon
bald nach seiner Gründung 130 Mitglieder. Das schnelle Erreichen dieser
Mitgliederzahl zeigte, dass in der Gemeinde offensichtlich ein Verein mit
solcher Zielsetzung fehlte:
- Veranstaltung von Kunstausstellungen, Konzerten und Lesungen
- Herausgabe heimatgeschichtlicher Schriften
- Erwerb heimatgeschichtlicher Objekte
- Exkursionen, Kunst- und Theaterfahrten, Besichtigungen, Führungen
Allgemein gelobt wurde die Entscheidung, die Vereinszugehörigkeit zunächst
beitragsfrei zu gestalten,
ein Novum in der Vereinslandschaft.
Diese außergewöhnliche Situation musste 1996, also zehn Jahre nach Gründung
des Vereins aufgegeben werden. Die bisherige Finanzierung über Spenden und einen
Zuschuss der Gemeinde reichte für die Verwirklichung der gesteckten Ziele nicht
mehr aus. So wurde ab 1997 ein zweiteiliger Mitgliedsbeitrag erhoben: der
eigentliche Mitgliedsbeitrag und der Beitrag für sogenannte Fördermitglieder.
Der Zuschuss der Gemeinde änderte sich bald darauf in eine ausreichende
finanzielle Zuwendung aus einer örtlichen Stiftung.
So waren zehn bis zwölf Veranstaltungen im Jahr finanziell abgesichert und
der Verein konnte sich aufmachen, die Schwerpunkte seiner Vereinsarbeit auszubauen.
Einer dieser Schwerpunkte war und ist die Ausstellung zeitgenössischer Kunst
mit dem bezeichnenden Namen "Experimentelle". In der Randegger Sporthalle, als
mutiger Versuch die Kunst aufs Land zu bringen, begonnen, wechselte die "Experimentelle"
auf das Schloss Randegg. Dort fand sie bis 1998 jährlich statt.
Im Zweijahresrhythmus wurde die Ausstellung dann fortgesetzt und hat 2014,
als "Experimentelle" 18, ihre internationale Bedeutung mit Veranstaltungsorten
in Österreich,der Schweiz und Frankreich weiter ausgebaut. In Deutschland
findet sie au�er auf Schloss Randegg in Markdorf und Bad Schussenried statt.
Schloss Randeggs Wiesen waren auch der Aufführungsort von "Rock am Schloss".
Die jüngere Generation genoss dort insgesamt vier Mal Rockiges aus der Region.
Von September bis November 1990, anlässlich des Gedenkens der Synagogenzerstörung
in Nazi-Deutschland, veranstaltete der Förderkreis neun Beiträge zum Thema
jüdisches Leben und jüdische Kultur. Die Gemeinden Büsingen, Gailingen und
Öhningen konnten zur Mitwirkung gewonnen werden.
Einer dieser neun Beiträge war die Führung durch das jüdische Randegg.
Diese Führung wird immer wieder nachgefragt und ist nach einigen Wiederholungen
auch im Programm 2014.
Im Oktober 2001 wurde der Verein durch den Kulturförderkreis des City-Ring
Singen e.V. geehrt. Laudator Dr. Franz Götz schloss seine Lobrede mit den Worten:
"Weil der Förderkreis für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen e.V. in
den letztn 15 Jahren das kulturelle Leben der Gemeinde Gottmadingen in
außerordentlicher Weise bereichert hat, möchte auch der Kulturförderkreis
des City - Ring Singen diese stolze Leistung mit einem Anerkennungspreis
von DM 2000,00 honorieren."
Nach dieser finanzellen und das Vertrauen in die eigene Arbeit stärkenden
Zuwendung konnte der FÖKUHEI sein kulturelles Engagement in der Gemeinde
zielorientiert ausbauen.
In einem groß angelegten Rückblick auf einen Teil der Industriegeschichte
Gottmadingens rief der Förderkreis den Bürgerinnen und Bürgern den Aufstieg,
die erfolgreiche Zeit und den Untergang der Brauerei Bilger wieder ins Gedächtnis.
Ein eigens dazu erstelltes farbiges Büchlein fasste den Rückblick dauerhaft
in Text und Bild.
Die Digitalisierung alter Filme aus der Geschichte Gottmadingens hatte sich
der Verein ebenfalls vorgenommen. So konnten fünf Filme aus den zwanziger und
dreiäigher Jahren vor dem Vergessen gerettet werden.
"Früher war alles besser? Vorder - und Hintergründiges aus der Gottmadinger
Vergangenheit" Unter diesem Titel erschien zum 25+1jährigen Bestehen des
Vereins eine Sammlung Gottmadinger Geschichten.
Die Geburtstagsfeier des Vereins geriet zur grandiosen Galaveranstaltung in
der inzwischen wieder belebten Fahr - Kantine.
Für seine zahlreichen Veranstaltungen aus dem Bereich der Literatur, der
klassischen und der U-Musik, Vorträge zu aktuellen Themen, Marionettentheater,
Fotoausstellung im Rahmen eines Wettbewerbs, Kabarettveranstaltungen, die
jährliche Mitgliederversammlung mit angeschlossenem vorwiegend heimatgeschichtlichem
Vortrag, nutzte und nutzt der FÖKUHEI wechselnd die in der Gemeinde
vorhandenen Veranstaltungsorte: St. Georgshaus, Gemeindesaal der evangelischen Kirche,
beide Gotteshäuser, Rathaussaal, Vortragsraum der Sparkasse, Schloss
Randegg, Fahr - Kantine, Sporthalle Bietingen, Sporthalle Randegg, Saal des Hotels
"Sonne",das Höhenfreibad, Anneliese Bilger - Platz.
Eines der fünf außergewöhnlichen Konzerte mit dem Blechbläserensemble
"Rennquintett" fand außerhalb der Gemeinde, in der Rokokokirche der Nachbarorts
Hilzingen statt.
Busfahrten zu Kunstausstellungen, zu Museen oder herausragenden Zeugnissen
der Architektur und der Zeitgeschichte hat der Verein regelmäßig in seinem
Programm.
Von 1986 bis 2008 führten Axel Feigenbutz als erster Vorsitzender,
Dieter Fleischman und Titus Koch als seine Stellvertreter den Verein.
Seit 2008 ist Bernhard Gassner erster Vereinsvorsitzender und Titus
Koch sein Stellvertreter.
Mit leicht veränderten Schwerpunkten macht der Förderkreis seinen über
180 Mitgliedern und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern weiterhin ein
äußerst interessantes und umfangreiches Angebot an kulturellen Veranstaltungen.